Wie sinnvoll ist Social Media Marketing für Therapeuten? 5 Tipps

Marketing für Therapeuten und Coaches copywriting

Fast jeder Marketing-Experte wird dir empfehlen, auf Social Media, Facebook, Instagram und Co. vertreten zu sein. Fraglich ist, wie sinnvoll ist dies?

Immer mehr Therapeut*innen machen sich bei Instagram-Storys zum Affen oder «tanzen» seit Neuestem auf TikTok.

Selbstdarstellung und Selbstbeweihräucherung ist auf diesen Kanälen Standard. Doch bietet es deinen Kund*innen keinen Mehrwert.

Es ist verständlich, dass seriöse Therapeut*innen bei der Art von Marketing nicht mitmachen wollen.

Noch fraglicher ist, ob sich Klienten wirklich eine*n Therapeut*in suchen, die sie auf Social Media kennengelernt haben.

Doch lass es uns genauer anschauen.



Meine Sicht zu Social Media für Therapeut*innen

Macht Social Media Marketing Sinn für Therapeuten Coaches?

Wahrscheinlich kennst du meine Antwort schon, weil du bei der Einführung zwischen den Zeilen gelesen hast. Doch hier meine klare Antwort: «Grundsätzlich, empfehle ich Social-Media-Marketing für Therapeut*innen nicht!»

Jedenfalls nicht am Anfang! Man kann natürlich ein Profil haben, doch würde ich nicht viel Zeit dafür investieren. Mir ist bewusst, dass dies einige ganz anderes sehen.

Doch um bei den Social Media Kanälen Erfolg zu haben, um darüber Klienten zu bekommen, musst du schon enorm viele Follower haben, sodass sich die Zeit am Ende rechnet.

Der Aufbau von Followern ist im Jahr 2022 enorm zeitintensiv und am Ende findet man dort nicht unbedingt kaufkräftige Kund*innen.

Ich persönlich betreibe nur noch einen Facebook Kanal (Fanseite), Gruppe bei Facebook und am Rande noch ein wenig YouTube.

Früher war ich auch auf anderen Kanälen unterwegs, doch da ich schnell gemerkt habe, dass es mir nichts bringt für die Verkäufe, habe ich diese alle gelöscht.

Um Follower auf diesen Kanälen aufzubauen, muss man täglich posten, sonst wird man abgestraft vom  Algorithmus.

Was heisst das?

Wenn du nicht täglich einen Post machst, den deine Follower fleissig kommentieren oder liken, dann sagt unter anderem der Algorithmus von Facebook: „Dieser Beitrag ist nicht interessant genug!“ Somit wird er nur gerade mal 3–10 % deiner Follower überhaupt angezeigt.

Das bedeutet für dich, du musst täglich wertvolle Inputs geben, viel kostenlosen Content, damit deine Follower bei Laune gehalten werden. Doch Kund*innen, die gerne alles kostenlos konsumieren, sind offen gesagt dann auch eher die Kund*innen, die für nichts Geld ausgeben wollen.

Jetzt investierst du viel in diese Abonnenten, doch am Ende gibt es für dich keinen Rücklauf von Buchungen und infolgedessen kein Geld. Das hört sich jetzt hart oder geldorientiert an. Doch wir sprechen von Marketing, und da will ich ehrlich zu dir sein. Ich habe auf Facebook
125 000 Abonnenten. Das sieht toll aus, doch am Ende sind die Verkäufe extrem mager. Deswegen investiere ich dort inzwischen aber auch kaum noch Zeit und Energie.

Früher hat Facebook einen sehr grossen Teil meines Marketings ausgemacht. Damals wurden meine Beiträge auch immer den Followern angezeigt, und die Menschen hatten auch noch andere Interessen. Sie waren aktiver und wollten eher Neues lernen, sich informieren. Heute wollen viele nur noch unterhalten werden.

Versteh mich nicht falsch, es ist toll über solche Kanäle sich mit den Abonnenten auszutauschen, es kann auch Spass machen. Doch am Anfang, bevor du nicht genügend Umsätze hast, würde ich an deiner Stelle deine wertvolle Zeit und dein Geld nicht in Social Media investieren.

Doch ich sage dir zu jedem Kanal schnell die Vorteile und die Nachteile, falls du dennoch Lust hast, auf einem der Kanäle vertreten zu sein.


Welche Kanäle würde ich empfehlen

Social-media Marketing für Therapeuten coaches

Facebook:

Ist von allen immer noch mein Favorit. Auch wenn viele sagen, Facebook ist tot.

Doch der Vorteil ist, du kannst längere Texte posten, Fotos und natürlich auch direkte Links setzen zu deiner Homepage oder deinem Angebot.

Du findest dort noch eher das Publikum, das auch liest und nicht nur wegen der Unterhaltung dort ist.

Der grösste Vorteil ist aber, du kannst dort im Verhältnis für wenig Geld Werbe-Anzeigen schalten und so neue Kund*innen erreichen. Vorausgesetzt, du weisst, wie dies funktioniert.

YouTube:

Wenn du gerne Videos produzierst, dann ist YouTube die richtige Plattform. Vor allem ist YouTube wie eine eigene Suchmaschine. Dein Content, deine Videos gehen nicht verloren, denn über die Suche werden deine Beiträge gefunden, und somit profitierst du auch bei alten Videos immer wieder von neuen Besucher*innen.

Voraussetzung ist, du weisst wie man die Videos optimiert für die Suche und deine Videos müssen eine gewisse Qualität haben. Nicht nur von deinem Inhalt / Content, sondern es sollte auch dein Ton eine gute Qualität haben und das Bild sollte auch passen.

Im Grund sind dies die einzigen Kanäle, die ich betreiben würde. Doch wie gesagt, würde ich an deiner Stelle erst richtig in Social Media investieren, wenn du schon ein wenig mit deinem Geschäft gestartet bist.

Dein Marketing auf Social Medial aufzubauen, betrachte ich aber als nicht wirklich sinnvoll.


Welche Kanäle würde ich nicht empfehlen

Social Media macht kein Sinn für Therapeuten Coaches Marketing!

Dir muss bewusst sein, dass meine Empfehlungen oder nicht Empfehlungen auf der Tatsache beruhen, dass du Therapeut*in bist.

Zu einem späteren Zeitpunkt könnte der eine oder andere Kanal vielleicht Sinn ergeben. Doch als Therapeut*in kannst du getrost von folgenden Social Media Kanälen absehen.

Instagram:

Oft gelobt und wurde lange als Geheimtipp gehandelt. Ich habe es selbst ausprobiert und ich muss sagen, ich empfehle es nicht.

Grund: Das Publikum will einfach nur unterhalten werden. Der Kanal ist ausgelegt für Storys und tolle Fotos. Doch da du kein Fotograf bist, sondern Therapeut*in, würde ich dir davon abraten.

Du kannst zwar auch längere Texte schreiben, doch du kannst diese nicht verlinken mit deinem Angebot oder deiner Homepage.

Auch ist dort einfach nicht das Publikum für lange Texte.

Ich selbst habe 45 000 Follower dort gehabt, doch wenn ich ein Angebot beworben habe, haben vielleicht 1–3 Personen dieses Angebot über Instagram gebucht.

Die Zeit, die ich investiert habe mit täglichen Posts und Storys, haben den Aufwand für mich nie gerechtfertigt.

TikTok:

Aus meiner Sicht nicht empfehlenswert. Es ist zwar der Mega-Trend, doch als Therapeut*in empfinde ich es eher als peinlich, auf TikTok vertreten zu sein.

Diese Plattform hat auch eher als Zielgruppe junge Menschen, und vor allem wirst du hier mit Tanzen und lustigen Videos bekannt.

Ernsthafter Input oder Content hat kaum eine Chance.

 LinkedIn und Xing:

Beides eher Plattformen, wenn du Mitarbeiter oder Ähnliches gewinnen möchtest. Doch dein Ziel ist es, Therapien oder Kurse, Seminar oder Ähnliches zu verkaufen.

Diese Zielgruppe ist auf diesen Plattformen kaum zu finden und deswegen würde ich es dir nicht empfehlen.

Bevor du weiterliest, trage dich doch in meinen E-Mail Verteiler ein. Damit du keinen Blog verpasst und du weiterhin Inputse für dein Marketing bekommst. 


Welche Tipps brauchst du für ein erfolgreiches Social-Media-Therapeuten-Marketing?

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Tipp 1: Fokus auf einen Social-Media-Kanal

Du hast dich entschieden, dennoch auf einem Social-Media-Kanal vertreten zu sein? Dann fokussiere dich nur auf einen Kanal. Wenn du viele Kanäle mit Input füttern musst, wirst du nur deine Zeit vergeuden.

Die meisten Leute sind auf allen Kanälen oder auf mehreren, und am Ende läuft keiner richtig gut, weil jeder Kanal eine andere Zielgruppe und andere Regeln hat.

Baue einen auf, und erst wenn der richtig gut läuft, dann den nächsten.

Doch vergiss nie, ein Social Media Star zu sein bedeutet noch lange nicht, dass du am Ende von deiner Berufung leben kannst.

Ich habe einige Kollegen, die haben 3 – 4x so viele Follower auf ihren Kanälen. Anfangs dachte ich immer: «Wow, die müssen nichts mehr in Marketing investieren.» Doch oft waren es zwar viele Follower, aber keine Kund*innen. Weil sie kein Geld ausgeben wollen, sondern einfach den kostenlosen Input möchten. Fürs Ego ist dies toll, doch zum Leben sind solche Follower unnötig.

Tipp 2: Geduld und nochmals Geduld.

Oft wird von einigen Agenturen versprochen, dass sie für viel Geld helfen, den Kanal schnell aufzubauen. Lass die Finger davon.

Du hast am Ende vielleicht viele Follower, doch keine Kund*innen.

Weil viele Agenturen Follower kaufen oder es in vielen Fällen Abonnenten sind, die nicht wirklich an deiner Tätigkeit interessiert sind.

Tipp 3: Du musst regelmässig posten

Am besten einmal pro Tag, aber mindestens viermal die Woche. Sonst straft dich der Algorithmus ab und du erreichst deine Follower nicht.

Tipp 4: Wertvoller Content

Dein Content muss wertvoll sein und er sollte natürlich auch mit deinem Angebot übereinstimmen.

Sonst wirst du die falschen Abonnenten anziehen. Zu viele Therapeut*innen vernachlässigen ihr Gebiet und posten dann ihr Essen, oder wo sie im Urlaub sind.

Seien wir mal ehrlich, es ist peinlich und interessiert niemanden.

Jedenfalls, solange nicht, wie du Therapeut*in bist und nicht ein Pop-Star.

Das kann man 2–3 mal im Jahr machen, doch wer dies regelmässig macht, wirkt für Klient*innen eher unseriös und uninteressant.

Tipp 5: Sei Experte / Expertin

Knüpft ein wenig an Punkt 4 an. Trete als Expert*in auf und werde nicht zum Social-Media-Unterhalter, der Kunden hat, die nur konsumieren.

Dein Ziel sollte nicht sein, so viele Follower, Likes und Kommentare wie möglich zu bekommen, sondern Menschen anzuziehen, die dir und deinem Angebot vertrauen und es so gut finden, dass sie dir dafür auch Geld zahlen.

Bevor du einen Kanal machst, überlege dir gut: Hast du genügend Wissen, um regelmäßig sinnvollen Content zu posten, oder ist dein Wissen noch sehr beschränkt.

Auch musst du dir bewusst sein, dass du alles kostenlos gibst. Am Ende könnte dies der Grund sein, dass niemand mehr dein Angebot nutzt. Weil er weiss, es gibt alles kostenlos bei dir.

Dies war zeitweise mein grösstes Problem. Ich habe jede Frage auf Facebook beantwortet, kostenlos und ziemlich zeitintensiv. Resultat, niemand hat mehr meine Bücher oder Kurse benötigt, weil ich alles kostenlos weitergegeben habe.

Okay, dies ist ein wenig übertrieben, ich hatte noch Kund*innen. Doch gerade am Anfang, wenn dein Wissen noch begrenzt ist und dein Kundenstamm nur ein paar wenige hundert oder noch weniger Menschen zählt, kannst du dir dein Geschäft ruinieren, weil die Menschen denken: «90 % von seinem Angebot bekomme ich ja kostenlos.»

Ausserdem, es ist hart, aber ich muss es mal sagen: Wenn ich z. B. einen kostenlosen Onlinekurs anbiete, dann ist der Erfolg der einzelnen Teilnehmer*innen sehr viel kleiner, als wenn die Kunden dafür zahlen.

Weshalb?!

 Weil etwas, was kostenlos ist, oft nicht umgesetzt wird. Brutal, doch ist leider so.

Du kennst sicher auch das Sprichwort: 

„Was nichts kostet, ist nichts wert!“

Es gab eine Zeit in meinem Leben, da hielt ich dies für Schwachsinn. Doch heute, mit 21 Jahren Erfahrung als Unternehmer muss ich bedauerlicherweise zugeben, dass es leider wirklich so ist.

Falls dir meine Tipps gefallen haben und du mehr Inputs in Zukunft möchtest, trage dich in meinem E-Mail Verteiler ein!

Ich freue mich auch über ein Feedback von dir. Unten hast du dazu die Möglichkeit. 

Ich wünsche dir nur das Beste und viel Sichtbarkeit, für dich und deine Arbeit.

Pascal Voggenhuber.

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4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Régina Gräbner
    15. März 2022 10:32

    Hallo Pascal ,
    hey vielen lieben Dank.
    Für mich kommt dein Blog , deine Gedanken und deine Erfahrung , heute genau zum richtigen Zeitpunkt.
    Es ist genau das was ich seit einiger Zeit spüre bei dem Aufbau meines Herzensbusiness. Ganzheitliches Coachin für Mütter mit belastenden Kindheitserfahrungen.
    Mir wurde es angeraten …und ich spüre genau das , was du beschreibst.
    Das hilft mir jetzt total die Weichen nochmal neu zu stellen. Und meinen Fokus wieder neu zu setzen.
    Vielen Dank lieber Pascal.
    Und seit dem Online Kurs bei dir – finde deinen Geistführer 2021 bin ich gut verbunden und fühle mich sehr gestärkt , weil ich weiß ich bin nicht alleine.
    Danke Pascal für dein Wissen.
    Régina

    Antworten
  • Hallo Pascal,
    vielen Dank für deinen Blog. Auch er kommt für mich genau zur richtigen Zeit.
    Ein wesentlicher Punkt, der mich aktuell stark beschäftigt ist, einen Bereich zu wählen, wo ich mich als Expertin sehe. Zu erkennen, was mir besonders liegt und was mich von anderen abhebt, ist weniger das Problem. Das schwierige ist, den einen Bereich zu nehmen und das andere nach hinten zu stellen. Das stellt die bisherige Darstellung meines Angebotes auf den Kopf.
    Eine Herausforderung, ich arbeite daran ;-).
    Ich bin gespannt.
    Regina

    Antworten
  • Danke für die klaren Worte. Es ist tatsächlich so, dass ich auf Facebook nur sporadisch „vorbeischaue“, um einen Kurs zu posten oder meine Gedanken – um Leute aufmerksam zu machen auf mich. Ich finde Facebook eigentlich schrecklich, so wie andere Kanäle auch. Jeder muss zu jedem seine Meinung oder sonst was zum Besten geben- alles viel zu viel und auch uninteressant. Das ist also von mir selbst nicht gerade eine förderliche Einstellung… es meldet sich auch niemand an. Bei YuTube poste ich ab und zu Videos, die dann auch so nach und nach geschaut werden… aber es hält sich in Grenzen. ich finde alles ziemlich zeitaufwendig und mag das nur machen, wenn ich wirklich Lust drauf habe und Zeit dafür…
    Ich habe auch eine E mail Liste von Kunden und Interessenten gesammelt. Hier schicke ich ab und zu Gedanken, stelle neue Kurse vor etc. Das sind so um die 40 Adressen. Von ca. 5 erhalte ich ab und zu ein Feedback oder die ein oder andere Anmeldung.
    Ich bin ratlos… habe so viele tolle Ideen und Angebote und – NIX-

    Dein Blog kommt also wie gerufen… Ich fange mal mit der Einstellung an und einer Reduktion auf das, was mir wirklich wichtig ist. Und einen Kanal…
    Was ist dann mit den E mails? ich weiß ja nicht, wer das überhaupt liest und habe mehrmals geschrieben- dass sie Bescheid geben sollen, wenn sie nix mehr bekommen wollen.. Hat sich nur eine abgemeldet- die meisten Werdens wahrscheinlich gar nicht gelesen haben (wieder ein Glaubenssatz…)

    Antworten
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